Was ist Schungit?

Der Schungit (auch Shungit geschrieben) ist ein außergewöhnliches Gestein, dessen schwarze Farbe eine große Faszination ausübt. Echter und reiner Schungit wird nur in wenigen Abbaugebieten geborgen, weswegen er vergleichsweise selten im Handel zu finden ist. Einer der bekanntesten Fundorte für den Schungit liegt in Russland, in der Republik Karelien rund um den Onega- und den Ladogasee. Die beiden Seen befinden sich in der Shunga-Region, durch die der Stein seinen Namen erhielt.

Aus was besteht Schungit?

Der Schungit besteht zu größten Teilen aus Kohlenstoff und natürlich vorkommenden Fullerenen. Des Weiteren können natürliche Einschlüsse (wie silbergraue Quarzadern) zu finden sein. Der Gehalt an Kohlenstoff in einem Schungit zeigt das Alter und die Qualität des Steines an: Die ältesten beiden Kategorien (4 und 5) enthalten zwischen 1-10 % und zwischen 10-20 % Kohlenstoff, die dritte Kategorie, der sogenannte graue Schungit enthält zwischen 20 und 35 % Kohlenstoff. Schwarzer Schungit der Kategorie 2 weist einen Kohlenstoffgehalt von 35 bis 70 % auf. Alle Steine mit einem Kohlenstoffgehalt ab 80 % werden als Edel-Schungit bezeichnet. Sie sind die jüngsten Steine in der Entstehungsgeschichte des Schungits und weisen einen besonderen metallischen Glanz sowie ein glasiges Grau-Schwarz auf.

  • Kohlenstoff
  • Fullerene
  • Natürliche Einschlüsse

Was ist Schungit?

Wann entstand der Schungit?

Der Schungit entstand vor rund 600 Millionen Jahren im Präkambrium. Dieser Zeitabschnitt der Erdgeschichte ist auch als Erdfrühzeit bekannt und reicht von der Entstehung der Erde bis zur Entwicklung der ersten Tiere, die zwischen 540 Millionen Jahre bis zu etwa 4,5 Milliarden Jahre in der Vergangenheit liegt. Zu Beginn des Präkambriums gab es den „Superkontinent“ Rodinia, der alle Landmassen miteinander vereinte. Später brach dieser auseinander und die entstandenen Kontinente begannen zu driften und sich im Ur-Ozean Mirovia zu verteilen. Zunächst herrschten unwirtliche Umweltbedingungen und Eiszeiten, doch das Klima wandelte sich und wurde wärmer, sodass die kambrische Artenexplosion möglich wurde: Die Entstehung des Lebens auf der Erde nahm von diesem Zeitpunkt an ihren Lauf.

  • Entstehung im Präkambrium (Erdfrühzeit)
  • Vor rund 600 Millionen Jahren

Wie entstand Schungit?

In der Wissenschaft wird vermutet, dass der Schungit aus einer Art Sediment entstand. Als Sediment bezeichnet man Schwebeteilchen im Wasser, die sich unter natürlichen Bedingungen am Grund von stehenden Gewässern ablagern und die sehr nährstoffhaltig sind. Es wird davon ausgegangen, dass der Ort der Entstehung von Schungit in flachen Lagunen mit Brackwasser lag, also in einem Bereich mit See- oder Meerwasser, das einen niedrigen Salzgehalt von unter 1 % aufwies. Das auf den Lagunengrund herabgesunkene organische Material der Meeresalgen wird bei diesem Prozess ohne die Anwesenheit von Sauerstoff biochemisch umgewandelt. Zunächst entsteht ein Schlamm, der sich dann im Laufe der Zeit verfestigt und unter bestimmten Bedingungen zu Gestein werden kann. Neben dieser wissenschaftlichen Theorie zur Entstehung des Schungits gibt es auch eine Legende rund um den hypothetischen Planeten Phaeton: Sie besagt, dass der Schungit nicht auf der Erde entstand, sondern auf Phaeton, der sich zwischen Mars und Jupiter befinden soll. Von dort aus soll das Gestein vor ca. 2. Milliarden Jahren auf die Erde gekommen sein.

  • Sediment in Lagunen
  • Aus organischem Material
  • Biochemische Umwandlung
  • Ohne Sauerstoff